Unter Kryptorchismus versteht man, dass einer oder beide Hoden nicht in den Hodensack abgestiegen sind. Es wird zwischen einem inguinalen Kryptorchismus (der Hoden befindet sich in der Leistengegend) und einem abdominalen Kryptorchismus (der Hoden befindet sich in der Bauchhöhle) unterschieden. Die Hoden sollten sich 8 Wochen nach der Geburt im Hodensack befinden. Ist dies nicht der Fall, sollte festgestellt werden, wo sich genau der fehlenden oder die fehlenden Hoden befinden. Bei den Hoden, die nicht korrekt abgestiegen sind, besteht ein stark erhöhtes Risiko einer tumorösen Entartung oder Torsion (Verdrehung des Hodens) in der Bauchhöhle. Die Therapieempfehlung ist eine Kastration. Befindet sich ein Hoden im Hodensack, kann dieser in derselben Operation entfernt werden oder belassen werden. Bei der endoskopischen Kastration eines Kryptorchiden handelt es sich um einen minimalinvasiven (laparoskopischen) chirurgischen Eingriff zum Entfernen eines oder beider abdominalen Hoden. Über zwei winzige Zugänge mit 5 bis maximal 10 mm Größe werden eine Kamera und chirurgische Instrumente in die Bauchhöhle eingeführt. Die Kastration ist somit ohne eine weitere Eröffnung der Bauchhöhle möglich. Dieses schonende Verfahren bringt viele Vorteile mit sich:

  • Abdominale Hoden werde schneller und einfacher identifiziert und entfernt
  • Reduzierter Schmerz während und nach der Operation (und damit weniger Stress) aufgrund kleinster Wundöffnungen und weniger Zug auf die Organe
  • keine Verwendung von Antibiotika
  • Schnellere Erholung des Patienten nach dem Eingriff mit deutlich erhöhter Mobilität für den Patienten
  • Weniger Komplikationen nach der Operation (z.B. Wundheilungsstörungen)

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